Dienstag, März 29, 2011

Rot Grün in Baden-Württemberg


Noch selten habe ich "Bild" zitiert, heute muss ich, auch wenn's ein wenig plakativ ist: 
Post von Wagner...
Liebe Baden-Württemberger,
täusche ich mich, wenn ich denke, dass Ihr stolz auf Euer Ländle seid? Die niedrigste Arbeitslosenquote, 4,6 Prozent. Beim Pisa-Test sind Eure Kinder Europas Beste.
Ihr seid das Sonnenschein-Land, das Kalifornien Deutschlands.

58 Jahre hat Euch die CDU regiert.
Ihr habt Häusle, manche haben zwei Autos, ältere Erwachsene spielen Golf. Aus Euren Gärten steigt der Rauch von Steaks und Sauerrahm-Kartoffeln. 

Wahl 2011; Quelle: www.tagesschau.de                                
Nach 58 Jahren CDU wählt Ihr Grün.
Schmeckt Euch Euer Steak nicht mehr, langweilt Euch Euer Daimler, seid Ihr überdrüssig Eures Glücks?
In Baden-Württemberg blühen als Erstes nach dem Winter die Blumen. In Baden-Württemberg hat man das Auto erfunden, den Zeppelin, das Fahrrad, das Streichholz, den Dübel, den Leitz-Ordner.
Graf Stauffenberg, der Hitler umbringen wollte, war ein Baden-Württemberger, die Geschwister Scholl stammen aus Ulm. 

Baden-Württemberg ist ein besonderes Land. Es ist ein schönes Land. Ich hoffe, dass die Grünen sich dessen bewusst sind.

Dienstag, März 08, 2011

14. Human Relations Ansatz


Der HR Ansatz wurde durch den Praxis Versuch in den Hawthorn Werken untersucht. Ziel war es, herauszufinden, welche physischen Faktoren die Arbeitsproduktivität beeinflussen. Hierzu wurden die Arbeiterinnen in eine Versuchs- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt.

Zunächst wurde untersucht, in wie weit die Verbesserung der Beleuchtung (als externer Faktor) Einfluss auf die Arbeitsproduktivität hat – und tatsächlich, mit steigender Beleuchtungsstärke ging eine signifikante Produktionssteigerung einher.  Überraschender Weise zeigte sich aber der gleiche Effekt (ein weiteres Ansteigen der Produktivität) auch bei einer Variierung der Beleuchtungsstärke in Richtung Ausgangszustand und erstaunlicherweise stieg auch die Produktivität in der Kontrollgruppe kontinuierlich – die Forscher waren verblüfft.

Auf Grund der unerklärlichen Ergebnisse wurde eine Forschergruppe der Harvard University um Elton Mayo hinzugezogen um das überraschende Phänomen zu erklären. Auch in einem Laborversuch konnten ähnliche Ergebnisse erzielt werden, d.h. verschiedene Variationen (bspw. Entlohnung, Pausen, Arbeitszeiten) einer unabhängigen Variablen wurden geprüft. Täglich fanden Besprechungen und Interviews mit den betroffenen Arbeiterinnen statt. Auch hier stieg die Produktivität kontinuierlich an und hielt den positiven Effekt auch unter den ursprünglichen Arbeitsbedingungen.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass es gar nicht an den äusserlichen Faktoren lag, sondern wohl eher im „sozio-emotionalen“ Bereich, der Veränderungen der sozialen Aufmerksamkeit und Beziehungen zwischen den Arbeiterinnen, ihren Vorgesetzten und den Forschern – Human Relations.

Die grosse Aufmerksamkeit, das regelmässige Austauschen, die freundliche Behandlung der Arbeiterinnen und die Möglichkeit selbst die Arbeitsbedingungen mitgestalten zu können schienen der Auslöser für eine erhöhte Produktivität zu sein.

Die Folge war, dass man sich von der unpersönlichen Amtsführung, wie in den klassischen Organisationstheorien abwand und mehr auf die Zwischenmenschlichen Beziehungen einging, um die Arbeitsqualität und Produktivität zu verbessern.

Für die Vorgesetzten hiess das ein entscheidendes Umdenken, nicht die fachliche und organisatorische Führung sollte zukünftig die Leitlinie und Handlungskompetenz determinieren, sondern menschliche und aufgabenorientierte Faktoren.  Die emotionale Zufriedenheit der Mitarbeiter wurde zur Stellschraube und das Prinzip von Befehl und Gehorsam durch das Prinzip unterstützender Beziehungen ersetzt.

      Zwei Beobachtungen waren hierfür entscheidend:     
  1. Die  Gruppen entwickelten eigenständige – von der Organisation unabhängige – Normen und Regeln – bspw. die Festlegung darauf, was eine faire Tagesleistung bei  bestehendem Lohn sei.
  2. Die Knüpfung von (freundschaftlichen) Beziehungen über die formellen Gruppen hinweg. D.h es fand ein informeller Austausch und gegenseitige Unterstützung statt.
Die informellen Beziehungen innerhalb von Organisationen bekamen mit der Ergebnissen des Hawthorn Experiments eine wesentlich stärke Bedeutung und Beachtung. Auch wenn die wissenschaftlichen Schlüsse aus dem Experiment nicht jeder fundierten Betrachtung standhalten, so sind die Erkenntnisse doch eindeutig und stellen die Integration von Individuum und Organisation in das Zentrum der Organisationsgestaltung.
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Danke MV.

Eindrückliche und nachhaltige Begegnungen in den späten 90iger Jahren. Gradlinigkeit, Integrität und für die eigenen Vorstellungen und Werte...